Im ersten Heimkampf der Saison 2011 hatten die Judoka der Delitzscher Sportfüchse Heimrecht in der Landesklasse Sachsen. Bei strahlendem Frühlingswetter reisten die Gäste von der TSG Oederan und JSV Werdau an. Zahlreiche Zuschauer waren gekommen, um den ersten Kampf im Jahr 2011 mitzuerleben. Als Ehrengast konnte der Vorsitzende Tilo Wolff den Delitzscher Bürgermeister Torsten Schöne begrüßen. Da Judo untrennbar mit Japan verbunden ist, machte Tilo auch mit einer Schweigeminute klar, dass alle Judoka und Anwesende tief betroffen sind von der Katastrophe im Land der aufgehenden Sonne.

Lisa Schneider und Alexander Humplott wurden als erfolgreiche Teilnehmer der Deutschen Meisterschaften U20 noch einmal besonders geehrt. Lisa als Vizemeisterin und Alex als Fünfter  vertraten die Delitzscher Vereinsfarben in Herne am letzten Wochenende sehr erfolgreich.

Im ersten Kampf standen die Gäste aus Oederan und Werdau auf der Tatami und  nur der erste Kampf war noch von Spannung geprägt. Die Mannschaft aus Oederan war technisch klar besser und setzte sich klar gegen die Werdauer mit 4:1 durch.

Beim zweiten Kampf des Tages griffen die Delitzscher ins Geschehen ein. Mit der vermeintlich etwas schwächer besetzten Mannschaft aus Werdau hatte man sich viel vorgenommen. David Winter setzte gleich im ersten Kampf Akzente und gewann mit einer Fußtechnik seinen Kampf. Matthias Grote wollte es ihm gleichtun, scheiterte aber knapp an seinem Kontrahenten Franke durch Waza-Ari. Ebenfalls knapp verlor Alexander Törpel aus Delitzsch durch weniger Yukos gegen Ernst aus Werdau. Diese beiden Niederlagen bürdeten Alex Humplott eine große Last auf. Der junge Delitzscher, der letzte Woche den 5. Platz bei der DEM belegte, ließ sich aber nicht beirren. Mit einem wunderschönen O-soto-gari setzte er sich nach kurzer Kampfzeit gegen seinen erfahreneren Kontrahenten durch, der Kampf war wieder offen.

Nach Dominic Brauer, der kampflos einen Punkt für Delitzsch errang, musste Stefan Friedrich sehr viel Geduld beweisen.  Sein Werdauer Kontrahent  Leuthold hatte wohl in den falschen Kleiderschrank gegriffen. Denn er musste seinen Kampfanzug komplett wechseln, um vielleicht etwas Zeit zu schinden? Das ließ Stefan aber komplett unbeeindruckt. Mit zwei tiefen Seo-Nage  entschied er den Kampf eindrucksvoll.

Im letzten Kampf stand Maximilian Vesser das erste Mal bei den Männern auf der Matte. Sein erfahrener Gegenüber war auch sehr schnell auf den Beinen, konnte aber letztlich nicht verhinder, dass Maximilian eine Spezialtechnik anwenden konnte. Ein Ura-Nage aus dem Lehrbuch war der erfolgreiche Abschluss dieses Kampfes – mit 5:2 ein klarer Erfolg der Gastgeber.

Mit diesem Erfolg im Rücken war der Optimismus in den Reihen der Delitzscher sehr groß, auch einen zweiten Sieg zu landen. Leider wurden die Gastgeber bereits im ersten Kampf auf den Boden der Tatsachen geholt. Florian Kaiser verlor seinen Kampf durch eine Kontertechnik durch Matzek.  Marco Naumann, der gegen Pietreu den Kürzeren zog und David Hoppe, der durch Uchi-mata gegen Veith verlor, konnten die drohende Niederlage nicht verhindern. Paul Friedrich musste sich in der Gewichtsklasse über 100kg seinem Gegner Drechser durch O-soto-gari geschlagen geben. Domic Brauer und Stefan Friedrich ließen dann durch ihre anschließenden Siege noch einmal Hoffnung aufkommen. Im letzten Kampf des Tages standen sich dann Maximilian Vesser und Jürgen Müncher gegenüber. Durch eine Überrolltechnik setzte Maximilian den ersten Akzent und führte bereits mit einem halben Punkt. Bei einer umstrittenen Aktion im Anschluss wurde der Versuch eines Beinfassers durch Maximilian bestraft. Die Kampfrichter sprachen eine Hansoku-Make  (Disqualifikation) aus. Damit war die Niederlage der Gastgeber besiegelt – trotzdem ein Dankeschön an die Judoka und die Zuschauer für einen sehr interessanten Sportsonntag.

Für die Delitzscher kämpfen:

-60kg Dominik Brauer, Robert Wassner

-66kg Phillip Skowron, Mathias Lukas, Maximilian Vesser

-73kg Stephan Friedrich, Tony Wedmann, Christian Riedel

-81kg Michael Wenzlaff, David Hoppe, Alexander Törpel, Jörg Fleischer, Markus Bartsch

-90kg David Winter, Florian Kaiser

-100kg Marco Naumann, Matthias Grote

+100kg Alexander Humplott, Paul Friedrich, Thilo Wolff

P.L.